Die ersten Jahre als Mensch verbringt man in absoluter Abhängigkeit von den Eltern. Die Versorgung durch die Eltern ist für einen Säugling überlebensnotwendig. Später im Leben lernt man sprichwörtlich auf eigenen Beinen zu stehen. Ab diesem Zeitpunkt geht es rasant bergauf. Die Kindererziehung kostet die Eltern viel Zeit und Energie. Aufwände, die die sie gerne in Kauf nehmen. Ein großer Teil des Einkommens wird in die Kinder investiert. Eltern verbringen außerdem einen Großteil ihrer Freizeit damit, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Sie stellen die Bedürfnisse der Kleinen an erste Stelle und sorgen dafür, dass es ihnen an nichts fehlt und sie schließlich ihren eigenen Weg im Leben gehen. Mit zunehmendem Alter entsteht aber nun bei den Eltern Bedarf an Unterstützung. Körperlicher und häufig auch geistiger Abbau machen den Alltag zum Problem. Als Kind muss man jetzt Verantwortung übernehmen und die Betreuung mit dem eigenen Leben unter einen Hut bringen. Meist ist es die bessere Wahl sich Hilfe zu suchen und ältere Menschen betreuen zu lassen.

Geben und Nehmen

Tatsächlich gibt es gegenüber der Eltern eine große Schuld. Als Kind kam man in den Genuß des Geldes und der Zeit der Eltern. Man bekam zu Essen und würde umfassend betreut, solange das notwendig war. Eltern ermöglichen ihren Kindern in den meisten Fällen einen unbeschwerten Start ins Leben. Dank der Arbeit und der finanziellen Mittel der Eltern kann man die Ausbildung machen, die man machen will. Damit schafft man sich einen besseren Ausgangspunkt für den Einstieg ins Berufsleben und hat die Möglichkeit mehr Geld zu verdienen. Später, wenn die Eltern alt werden, kommt die Zeit, in der man sich revanchieren muss. So wie Vater und Mutter sich in der eigenen Kindheit aufgeopfert haben, wird dann, wenn sie abbauen und aufgrund des Alters Bedarf an Unterstützung haben, Hilfe notwendig.

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Der Alltag ist für alte Menschen fordernd und in vielen Bereichen alleine nicht mehr zu schaffen

Einzelkinder

Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte sorgt auch für einen sehr hohen Betreuungsbedarf. Seit 1970 liegt die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau unter zwei. Nach einem Tiefpunkt Anfang der 1990er-Jahre steigt die Zahl zwar wieder, liegt aber aktuell nur knapp über 1,5. In den 1960ern lagen die Zahlen mit mehr als 2,5 Kindern pro Frau noch sehr hoch. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung ständig. Menschen werden älter und auch mit vielen schweren Krankheiten kann man heute sehr alt werden. Diese beiden Faktoren zusammen führen dazu, dass sich häufig das einzige Kind um die Eltern kümmern muss. Zwar ist es nicht selten, dass die Mutter, oder der Vater auch mit über 80 Jahren noch aktiv am Leben teilnimmt, aber in vielen Lebensbereichen brauchen ältere Mitbürger Unterstützung.

Pflegeheim

Der Aufenthalt im Pflegeheim ist aus Sicht der Kinder auf jeden Fall sehr praktisch. Mit entsprechender professionellen Betreuung rund um die Uhr kann man sicher sein, dass es den Eltern an nichts fehlt. Der Umzug bedeutet für den alten Menschen aber der Beginn eines neuen und auch des letzten Abschnitt ihres Lebens. Die Aufgabe der vertrauten Umgebung und der Umzug in ein Pflegeheim ist also ein Schritt, den man so lange wir möglich hinauszögert. In den eigenen vier Wänden fühlen sich Senioren auf jeden Fall wohler, als im Altenheim. Allerdings steigt mit zunehmenden Alter auch der Bedarf an Unterstützung. Dinge des alltäglichen Lebens, wie ein Bad, oder das Einkaufen und Kochen birgt Gefahren und ist, je nach körperlichen Zustand der alten Menschen oft sehr mühsam. Man muss also in einigen Lebensbereichen unterstützen. Statt selbst zu kochen, wird Essen auf Rädern organisiert und für ein paar notwendige Arbeiten stellt man eine Hilfe ein.

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Der Pflegebedarf steigt mit zunehmenden Alter. Umbauten in der Wohnung können notwendig werden

Betreuung daheim

Das Alter sorgt leider dafür, dass die Menschen immer unselbstständiger werden. Immer mehr Handgriffe, die notwendig sind und früher problemlos nebenbei erledigt wurden, stellen ein Problem dar. Wo anfangs eine Heimhilfe für wenige Stunden die Woche ausreichend war, um aufzuräumen und ein paar andere Arbeiten zu erledigen, steigt der Bedarf. Für die Körperpflege kann eine Pflegerin, oder ein Pfleger notwendig werden. Mit fortschreitendem Alter reicht es aber nicht mehr aus, tagsüber für ein paar Stunden vor Ort zu sein. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit und verminderte Leistungsfähigkeit der Sinne, kann es zu Stürzen und Verletzungen in der eigenen Wohnung kommen. Dinge, die zu Boden fallen, können nicht mehr hochgehoben werden. Außerdem verändert sich auch der Stoffwechsel im Alter und Hunger und Durst bleiben aus. Im Extremfall kann das zu Dehydrierung und Unterernährung führen.

Rund um die Uhr Betreuung

Eine Variante der Pflege daheim ist die sog. 24h Betreuung. Bei dieser Variante wohnt eine Pflegekraft in der Wohnung zusammen mit der betreuten Person. Damit steht tatsächlich an sieben Tagen pro Woche für 24 Stunden jemand bereit, der unmittelbar eingreifen kann, wenn es nötig ist. Diese Pflege ist auf der einen Seite meist günstiger, oder ähnlich teuer, wie die Unterbringung im Pflegeheim, auf der anderen Seite ist die Qualität der Betreuung wesentlich höher. Dem alten Menschen wird ermöglicht seinen Lebensabend in vertrauter Umgebung in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Außerdem sind die Pflegerinnen und Pfleger immer für einen längeren Zeitraum anwesend. Man gewöhnt sich also aneinander und der regelmäßige Schichtwechsel, wie im Altenheim, entfällt. Auch wenn es notwendig sein kann, dass die Wohnung da und dort an die geänderten Bedürfnisse angepasst werden muss und Bett und Bad entsprechend ausgestattet werden, ist die 24h Betreuung eine ausgezeichnete Variante.

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Viele alten Menschen erleben heute durchaus noch einen zweiten Frühling

Alt werden

Alt zu werden muss nicht immer eine Bürde sein. Die moderne Medizin und die Arbeitsbedingungen sorgen dafür, dass man auch im Rentenalter noch mit beiden Beinen im Leben steht. Einige aktive Jahre, oder sogar Jahrzehnte sind heute oft die Regel. Dabei erleben alte Menschen nicht selten einen zweiten Frühling, verlieben sich neu und gestalten ihr Leben selbst um. Der langsame Übergang zum Alter ermöglicht oft, dass die Senioren ihre Lebensbedingungen selbst an ihre neuen Bedürfnisse anpassen. Aber nicht jeder hat das Glück bis zum Tod fit zu sein. Sorgt eine Krankheit für einen körperlichen, oder geistigen Abbau, dann ist man schnell auf fremde Hilfe angewiesen. Als Kind steht man in der Pflicht, sich um die Eltern zu kümmern. Dank professioneller Pflegeangebote muss man selbst sein Leben nicht umgestalten, sondern kann die Betreuung der Eltern in fremde Hände legen. So kann man sicher sein, dass Ihnen an nichts fehlt und sie in Würde alt werden können.