Als Vorgesetzter trägt man viel Verantwortung. Man ist vom Unternehmen eingesetzt und wird dafür bezahlt die Interessen des Unternehmens zu wahren und in seinem Sinne zu handeln. In der Theorie sind Entscheidungen einfach. In der Praxis sieht das, wie so oft, ganz anders aus. Tatsächlich führt man keine Planstellen, sondern Menschen. Auch man selbst ist ein Mensch mit Gefühlen und Ängsten. Damit der Laden läuft und man seinen Auftrag erfüllen kann, ist man auf seine Mitarbeiter angewiesen. Damit die Mitarbeiter loyal und verlässlich arbeiten gibt es unterschiedliche Strategien. Die Führung mit Kontrollen, Zahlen und harten Entscheidungen kommt meist nicht gut an. Stattdessen ist die Führung mit gegenseitigem Verständnis, Vertrauen und auf Augenhöhe heute eine beliebte Variante. Aber wie stellt man sicher, dass das Vertrauen nicht missbraucht wird? Kontrolle und Vertrauen in der Führung müssen Hand in Hand gehen.
Mitarbeiter
Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch braucht eine andere Führung. Zwar gibt es Jobs, bei denen es keinerlei Freiraum für Individualität gibt und die Mitarbeiter strikt Regeln befolgen. Bei anderen Jobs ist Freiraum und die darauf folgende Kreativität ein wichtiger Teil der Arbeit. Für die Führungskraft bedeutet das, dass man von Fall zu Fall entscheiden muss, wie weit das Vertrauen reicht und wo die Kontrolle beginnt. In erster Linie ist das von der Geschichte des Mitarbeiters abhängig. Tatsächlich passiert etwas, wenn ein Mensch als Mitarbeiter in ein Team integriert wird.
Gruppenbildung
Wir Menschen leben gerne in Gruppen. Wir habe unsere Hausgemeinschaft, die Familie, unser Geschlecht, alle Bewohner derselben Stadt, die Menschen, die dieselbe Automarke fahren, Menschen, die im selben Land, oder am selben Kontinent leben und schließlich alle Menschen. Auch im Job sind wir Teil einer Gruppe. Wir gliedern uns in eine vorgegebene Hierarchie ein und sind ab dem ersten Tag loyal. Gehört man zu einem Unternehmen, dann macht das Firmenlogo etwas mit einem, wenn man es sieht. Man wechselt die Seite und ist plötzlich Teil eines Teams und arbeitet mit etlichen anderen an einem gemeinsamen Ziel. Auch als Führungskraft nimmt man einen neuen Mitarbeiter unmittelbar als Teil des Teams wahr.
Kennenlernen
Darauf folgt eine Phase des Kennenlernens. Mit jedem Tag lernt man sich im Job besser kennen und kann die Handlungen des anderen besser verstehen. Immer besser kennt man sich und kann vorhersagen, wie man reagiert. Im Zuge dessen wächst auch das Vertrauen. Man teilt zwangsläufig Betriebsgeheimnisse mit den neuen Mitarbeitern und lässt sich in interne Abläufe schauen. Oft bekommen neue Mitarbeiter unmittelbar Zutritt zu sensiblen Bereichen. Dabei ist gerade in der ersten Zeit dieses Vertrauen nicht angebracht. Betrachtet man einen neuen Mitarbeiter objektiv, dann kennt man seinen Lebenslauf, die Arbeitszeugnisse und hat ein kurzes Vorstellungsgespräch mit ihm geführt. Er ist also eigentlich ein Fremder.
Langjährige Zusammenarbeit
Aber es gibt auch Mitarbeiter, die seit Jahren und Jahrzehnten im Unternehmen sind. Auf sie, ihr Fachwissen, ihren Einsatz und ihre Loyalität kann man sich als Führungskraft bedingungslos verlassen. Allerdings muss man auch bei solchen Menschen zugeben, dass man sie nicht sehr gut kennt. Auch wenn man sie in der Arbeitswelt sehr gut kennt und lange beobachtet hat, kennt man die Wohnverhältnisse und die Familiensituation nur auch Erzählungen und vielleicht von Fotos. Obwohl man dem Mitarbeiter durchaus vertrauen kann, ist es nun mal nicht ausgeschlossen, dass auch so ein Mitarbeiter dieses Vertrauen missbraucht.
Vertrauensbruch
Sieht man sich als Führungskraft dann einem Vertrauensbruch gegenüber, hat man ein Problem. Vetraute Mitarbeiter, wie der eigene Stellvertreter, oder andere wichtige Mitarbeiter, sind in manchen Fällen nicht die richtige Vertrauensperson. Geht es beispielsweise um Diebstahl im Unternehmen, dann kann man erst einmal niemanden ausschließen. Statt sich intern Gedanken zu machen, wie man den Täter überführt, ist es besser, einen Detektiv zu beauftragen. So ein Fachmann kann diskret und effizient helfen, die Abläufe zu durchleuchten und etwaige Täter zu überführen. Damit hat man gleich mehrere Vorteile. Einerseits ist erst einmal jeder verdächtig. Sich mit einem Mitarbeiter auszutauschen ist daher nicht notwendig. Außerdem arbeitet ein privater Ermittler sehr diskret. So erfahren alle Mitarbeiter, die nicht betroffen sind, im besten Fall nicht, dass sie überwacht und kontrolliert wurden.
Führung auf Augenhöhe
Trotzdem die Gefahr eines Vertrauensmissbrauchs besteht, ist die Führung auf Augenhöhe auf jeden Fall der Idealfall. Gegenseitiges Vertrauen macht die Zusammenarbeit viel einfacher. Man verliert weniger Zeit damit, die Arbeit der Mitarbeiter zu kontrollieren und die Beweggründe der Führungskraft werden nicht hinterfragt. Insgesamt schafft eine vertrauensvolle Umgebung ein gutes Betriebsklima. Trotzdem darf man als Führungskraft seine Aufgaben nicht vernachlässigen. Kontrolle ist dabei das Mittel der Wahl. Dabei müssen Kontrollen kein Nachteil für den Mitarbeiter sein. Sie können, wenn man sie richtig gestaltet, auch im Sinne der Mitarbeiter sein. So kann man auch die Führung mit Zahlen und Kontrolle zu einer Zusammenarbeit machen und gemeinsam mit Mitarbeitern und Führungskraft am Unternehmensziel arbeiten.