Dank der EU leben wir in einer Zeit, in der Grenzen kaum noch in unserem Alltag vorkommen. Trotzdem gibt es, neben den Landesgrenzen, auch noch andere Grenzen. Diese Grenzen begleiten uns nach wie vor tagtäglich. Speziell im Zusammenhang mit Immobilien werden die Grenzen gegen fremden Zutritt gesichert. Neben Haustüren und Wänden gehören Zäune zu diesen Grenzen. Zwar stellen Zäune oft keine unüberwindliche Hürde dar, aber sie grenzen das Grundstück klar ab und zeigen, dass ein Betreten unerwünscht ist. Zaunbau ist eine Betätigung der sich zahlreiche Unternehmen widmen. Welche Alternativen es gibt, wenn es darum geht, die Grundstücksgrenzen zu sichern, wollen wir uns heute etwas näher ansehen.

Maschendrahtzaun

Stefan Raab besang den Klassiker unter den Zäunen 1999 mit unfreiwilliger Unterstützung der Hausfrau Regina Zindler. Das einfache Drahtgeflecht dient vielen Grundbesitzern als Grundstücksgrenze. Zaunsteher, in einem Abstand von mehreren Metern, werden im Boden verankert und mit Spanndrähten wird der Maschendrahtzaun daran befestigt. Der Vorteile liegt dabei in den niedrigen Kosten. Moderne Maschendrahtzäune sind beschichtet und damit sehr haltbar. Allerdings hat der Zaun zahlreiche Nachteile. So kann der Draht, aus dem er gefertigt ist, leicht verbiegen, wenn man beispielsweise darüber klettert. Da er nur lose am Boden aufliegt können Katzen, oder Hunde mit wenig Aufwand darunter durchschlüpfen. Türen und Tore lassen sich nur sehr schwer integrieren. Insgesamt wirkt der Maschendrahtzaun einfach und wenig repräsentativ. Daher kommt er meist nur hinter dem Haus und für die seitlichen Grundstücksgrenzen zum Einsatz, während an der Vorderseie des Hauses ein hochwertiger Zaun Verwendung findet.

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Maschendrahtzaun wirkt, spätestens nach ein paar Jahren, unordentlich. Er kommt meist nur an den Grenzen zu den Nachbarn zum Einsatz

Einstabmattenzaun

Die moderne Alternative zum Maschendrahtzaun ist der Einstabmattenzaun. Dieser Zaun besteht aus einzelnen Feldern, die starr sind und nebeneinander, an Zaunsteher montiert werden. Die starren Felder machen den Zaunbau für den Laien relativ schwierig, weil der Transport wesentlich aufwändiger ist, als beim Maschendrahtzaun. Der Einstabmattenzaun ist allerdings auch wesentlich massiver als der herkömmliche Maschendrahtzaun. Die Optik ist allerdings ganz ähnlich und das Einsatzgebiet ist daher auch nicht die Straßenfront, sondern die Grundstücksgrenzen. In der stabileren Ausführung als Doppelstabmattenzaun, bei der jeweils zwei Metallstäbe parallel verschweisst werden, kann diese Variante auch zur effektiven Grundstücksicherung eingesetzt werden.

Holzlatten

Holzlatten sind eine beliebte Variante für einen Zaun. Sie lassen sich zu Zaunfeldern anordnen. Diese Zaunfelder werden dann an einem Fundament befestigt. So entsteht ein hübscher und relativ blickdichter Zaun, der dank des Fundaments, auch sehr massiv ist. Türen lassen sich ebenfalls mit den Holzlatten beplanken und in den Zaun integrieren. Sogar Schiebetore sind problemlos möglich. Bei der Wahl des Holzes, der Form der Holzlatten und der Farbe, in der der Holzlattenzaun gestrichen wird, kann man beim Zaunbau verschiedene Effekte erzielen. Von rustikal bis gediegen ist nahezu alles möglich. Der Hauptnachteil des Holzzauns liegt allerding in der Wartung. Holz muss gegen die Witterung geschützt werden. Ein regelmäßiges Lackieren ist daher erforderlich. Auch bei sorgfältiger Pflege muss der Holzzaun nach wenigen Jahrzehnten ausgetauscht werden. Haltbarere Varianten mit Latten aus Kunststoff, oder WPC, einem Verbundstoff auf Holz und Kunststoff, sind hier durchaus Alternativen.

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Schmiedezäune sind, wie uns die Geschichte lehrt, nicht nur repräsentativ, sie sind auch sehr lange haltbar

Schmiedezäune

Die hohe Schule im Zaunbau ist der Schmiedezaun. Seit Jahrhunderten werden Schmiedezäune rund um Schlossgärten eingesetzt ohne, dass man ihnen ihr Alter ansieht. In der klassischen schwarzen Pulverbeschichtung sind die feuerverzinkten Zäune haltbar und verleihen dem Haus dabei gleichzeitig eine elegante Note. Viele unterschiedliche Modelle stehen dabei zur Auswahl und vom Klassiker bis zum modernen Design kann man den passenden Zaun auswählen. Der Schmiedezaun ist praktisch unzerstörbar. Korrosionsschutz schützt ihn vor Umwelteinflüssen und die starken Metallelemente können nur mit sehr hohem Kraftaufwand verformt werden. Türen, aber auch Tore lassen sich im selben Stil integrieren und runden das elegante Erscheinungsbild ab. Wartungsfrei und haltbar, allerdings natürlich auch wesentlich teurer, als beispielsweise ein Maschendrahtzaun. Die lange Lebensdauer macht ihn aber trotzdem zu einer lohnenden Investition.

Gabionen

Der korrekte Name ist den meisten Menschen wohl nicht geläufig. Gabionen sind allerdings eine moderne Variante des Zauns uns aktuell überall zu sehen. Verschiedenste Elemente werden daraus geformt. Die Gabione besteht aus zwei Doppelstabmatten, die mit Steinen gefüllt werden. Damit entsteht eine feste Mauer, die durch die losen Steine trotzdem locker wirkt. Der Aufbau ist einfach und effektiv. Mit Gabionen kann man einen blickdichten und massiven Zaun in einer ganz eigenen Optik herstellen.

Mauer

Last, but not least kann auch eine einfache Mauer als Zaun eingesetzt werden. Zu Beachten sind dabei evtl. Bauvorschriften der Kommune. Ansonsten sind der freien Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Von der Ziegelmauer, roh, oder mit Verputz, bis zur Betonmauer sind alle Varianten möglich. Türen und Tore können einfach integriert werden und beispielsweise aus Holz, oder Metall bestehen. Die Mauer schafft Intimsphäre, kann aber auch Neugier wecken. Je nach gewählter Variante ist eine Mauer mehr, oder weniger lange haltbar. Eine rohe Ziegelmauer ist weniger langlebig, wie eine Betonwand. Ist die Mauer verputzt muss sie, genauso wie das Haus, nach wenigen Jahrzehntzen neu gestrichen, oder sogar neu verputzt werden.

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Die Ziegelmauer ist weniger lange haltbar als etwa eine Betonmauer

Zaunbau

Der Zaun wird beim Bau eines Eigenheims meist vernachlässigt. Dabei kann die Wahl der Bauweise für den Zaun das Erscheinungsbild des Hauses dramatisch verändern. Der einfache Maschendrahtzaun, oder der edle Schmiedezaun machen einen großen Unterschied. Die Frage nach dem richtigen Zaun ist daher ein wesentlicher Teil der Bauplanung. Auch bei bestehenden Grundstücken lohnt es, über eine Neuerrichtung des Zauns nachzudenken. Sicherheit, Optik und eine klar definierte Grundstücksgrenze lassen sich mit dem richtigen Zaun leicht erreichen.